Heute treffen sich die 18-20 jährigen Jahrgänger am Pfinsgstmontag um morgens am gemeinsamen Pfingstgottesdienst teilzunehmen . Hier stellt sich der Pfarrer auf die Jahrgänger und deren großes Ereignis ein und segnet Reiter und Pferd . Anschließend begeben sich die jungen Leute in das Festzelt um die letzten organisatorischen Fragen für den für sie so wichtigen Tag zu klären .
Danach ist Treffpunkt für alle , um sich für den Umzug , das Pfingstspiel und den anschließenden Ritt vorzubereiten . Hier werden die Jahrgänger in die verschiedenen historischen Gewändern eingekleidet . Für diejenigen , die nicht mitreiten und keine Figur darstellen , gilt die "Jahrgängertracht" - schwarze Hosen , schwarze Schuhe , weißes Hemd und rote Samtschleife . Im Gegensatz zu früher begleiten die Jahrgängerinnen (Pfingstdamen) den Umzug heute ebenfalls in historischen Kleidern.
Für alle Teilnehmer ist um 12.30 Uhr Treffpunkt im Mönchhof beim Feuerwehrhaus . Pünktlich um 13.00 Uhr setzt sich der Umzug , begleitet von Wurmlinger Vereinen , angeführt vom Wurmlinger Musikverein in Gang . Die Umzugsstrecke verläuft entlang der Unterjesingerstraße , Bricciusstraße , Hirschauerstraße bis zum Reitplatz unterhalb der Wurmlinger Kapelle neben dem Fahrradweg Richtung Hirschau .
Auf dem Weg dorthin legen die Reiter beim Gasthaus Adler die erste kurze Pause für einen Umtrunk ein . Danach ziehen sie weiter zum Gasthaus Rössle , wo es wiederum ein Glas Bier gibt . Beidesmal wird das Bier vom jeweiligen Gastwirt spendiert . Hierbei wird das Trinklied "Bei Bier und Weibe" angestimmt . Weiter geht der Umzug zum Reitplatz . Mit lauter Stimme und dem Spruch : "Macht Platz , macht Platz , Mann , Weib und Kind ..." verschafft sich der Platzmeister Gehör , gefolgt von den Pfingstreitern hoch zu Roß .
Die Reiter drehen zwei Runden auf dem abgesteckten Areal , um sich den Zuschauern zu zeigen . Aufgestellt in einer Reihe beginnt nun das Pfingstspiel . Hier tragen die Reiter ihren eigens für das Spiel auswendig gelernten Spruch , passend zu ihren dargestellten Figur vor . Mit dem Köpfen des Pfingstbutzes durch den Henker endet das Spiel . Einer der Jahrgänger trägt nun die Pfingstpredigt , die in witziger Art und Weise Wurmlinger Peinlichkeiten beinhaltet vor .
Der wohl spannendste Teil beginnt nun. Alle Reiter aufgestellt entlang einer Startlinie warten nun auf das Kommande "Auf die Plätze - Los". In vollem Galopp begleitet durch ein Trompetenkommando , jagen die Reiter nun auf den , von den Pfingstdamen , geschmückten Maien zu . Zielist es , den Baum mit festem Griff aus einem mit Sägemehl abgesteckten Bannkreis mti ca.5 Meter Durchmesser zu ziehen .
Geritten wird höchstens dreimal um die begehrte Trophäe . Hiervon ist der erste Ritt ein Proberitt , um die Pferde an den bunten Maien und die Reitstrecke zu gewöhnen , und wird nicht gezählt . Wird der Maien beim zweiten Ritt gefasst , so ist der Wettritt beendet und der Sieger steht fest . Der dritte und letzte Ritt wird damit hinfällig . Sollte es bei beiden Wettläufen keinem der Reiter möglich gewesen sein , den Baum zu ergreifen , geht die Siegertrophäe an den Pfingstbutz . Der Sieger des Wettspiels ist verpflichtet seinen Jahrgängern ein Faß Bier zu spendieren.
Im Anschluss an den Wettritt begeben sich alle gemeinsam in das Festzelt, in welchem die Siegerehrung vorgenommen wird. Der Oberbürgermeister der Stadt Rottenburg und der Ortsvorsteher der Gemeinde Wurmlinge überreichen gemeinsam dem Sieger einen Wanderpokal , gestiftet von der Gemeinde Wurmlingen.
Alle Jahrgänger und Jahrgängerinnen erhalten zudem noch zur Erinnerung einen Steinkrug mit dem jeweiligen Jahrgangsemblem.
Seit einigen Jahren erstreckt sich das Pfingstfest über mehrere Tage, begleitet von verschiedenen Attraktionen. Es ist zwischenzeitlich Wurmlingens wichtigstes und größtes Fest mit vielen Höhenpunkten aus dem Bereichn Musik und Kultur.